Ein schönes Lächeln und gesunde Zähne sind wichtig für Ihr Selbstbewusstsein privat sowie im Beruf und auch für Ihre körperliche Gesundheit. Fehlende Zähne zu ersetzen, ist heute so einfach und effektiv wie noch nie zuvor. Sie wünschen sich einen dauerhaften, stabilen und permanenten Zahnersatz? Dann sind Sie mit einem Zahnimplantat gut beraten. Moderne Implantate können Ihnen nämlich viel an Lebensqualität zurückgeben. Wenn Sie die eigenen Zähne verloren haben, schaffen Implantate es, Sie am Leben wieder teilhaben zu lassen mit einem selbstbewussten und strahlenden Lächeln, aber auch mit einem festen Biss und Stabilität im Kiefer.
Leider ist die Implantation oft teuer und viele Patienten scheuen sich vor der Behandlung. Es grassieren oft fehlerhafte Informationen sowie Mythen über das Thema Zahnimplantate und deshalb ermöglichen sich die Patienten oftmals viel zu spät eine Erfolg versprechende Behandlung mit Implantaten. Die Behandlung sei zu langwierig. Es käme häufig zu Komplikationen bei der Implantologie. Die Kosten für Implantate seien nicht tragbar. Implantate seien kurzlebig. Die Operation sei schmerzhaft. Zahnimplantate seien für die wenigsten Patienten wirklich geeignet. Viele Phrasen wie diese geistern durch die Köpfe der Patienten. Wenn Sie gerade überlegen, welcher Zahnersatz für Sie eventuell in Frage käme und auch Implantate in Ihre Überlegung miteinschließen, dann ist dieser Beitrag äußerst hilfreich für Sie. Denn wir schaffen mit dem Faktencheck rund um das Thema Implantate eine breit gefächerte Basis an Wissen. Wir beleuchten jeden Winkel der Implantologie und möchten Sie rundum über alle Themen, die mit dem stabilen Zahnersatz zusammenhängen, informieren. Sie können sich bestens mit sämtlichen Fakten und Infos rüsten, bevor Sie zu Ihrem Zahnarzt oder Implantologen in die Praxis gehen und gezielte Fragen stellen. Auch können Sie nach dem Lesen dieses Beitrags professionelle Behandlungsmethoden und Vorgehen bei der Implantologie von schnell durchgeführten und unprofessionellen Methoden unterscheiden. Lesen Sie, auf was es wirklich ankommt bei Implantaten und wie die Behandlung Schritt für Schritt vonstattengeht.
Der Beitrag teilt sich in 3 große Themenbereiche auf: Zunächst erhalten Sie in einem Basiswissen alle wichtigen Informationen rund um das Thema Zahnimplantate. Des Weiteren erfahren Sie in einem Faktencheck, was über Zahnimplantate oft unausgesprochen unter den Tisch gekehrt wird. Abschließend können Sie sich eventuell noch offene Fragen anhand unserer ausgiebigen FAQs beantworten.
Hinweis: Dieser Beitrag enthält allgemeine Hinweise und Informationen zum Thema Zahnimplantate. Verwenden Sie die hier gewonnenen Informationen bitte nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung. Bei Fragen oder Beschwerden wenden Sie sich bitte an einen Zahnarzt. Das Lesen dieses Beitrags ersetzt keinen Besuch in einer Zahnarztpraxis!
Inhaltsverzeichnis:
WAS MAN ÜBER IMPLANTATE WISSEN SOLLTE…
Die wichtigsten Infos auf einen Blick
• Für wen geeignet? Für jeden. Besondere Vorsicht gilt bei Diabetikern, Rauchern und an Osteoporose Erkrankten.
• Klinikaufenthalt notwendig? Die Behandlung erfolgt ambulant.
• Narkose notwendig? Möglich sind: lokale Betäubung, Vollnarkose oder Dämmerschlaf.
• Langlebigkeit? Implantate halten über viele Jahre hinweg.
• Kosten? Abhängig von Zahnersatzversicherung, Anamnese und Krankenkassen.
• Nachsorge? Schmerzen und Schwellungen behandeln, Entzündungen vermeiden, Einheildauer ca. 3 Monate.
Was ist ein Zahnimplantat?
Das Zahnimplantat ist wie eine künstliche Zahnwurzel. Das Zahnimplantat wird durch den Zahnarzt dauerhaft im Kieferknochen des Patienten versenkt. Es werden drei Arten an Zahnimplantate unterschieden – das Keramikimplantat, das Titanimplantat und das Mini-Implantat. Das Zahnimplantat wird bei Verlust der zweiten Zähne als dauerhafter Zahnersatz genutzt. Das Implantat ist äußerst stabil und langlebig.
Wozu dienen Implantate?
Kräftige und gesunde Zähne sowie Kieferknochen unterstützen die Gesundheit. Sie können Ihre Nahrung besser zerkauen und erleben dadurch mehr Genussmomente. Auch dem Selbstbewusstsein sind schöne und gut erhaltene Zähne unabdingbar. Ein strahlendes Lächeln bringt Sie nicht nur privat, sondern auch beruflich weiter. Eine gute Mundhygiene und Zahnpflege und die regelmäßige Prophylaxe durch Ihren Zahnarzt hilft Ihnen dabei, Zahn für Zahn gesund zu erhalten. Kommt es doch einmal zu einem Zahnverlust, so kann diese entstandene Lücke durch ein Implantat kaschiert werden. Die Normalfunktion von Kiefer und Zähnen wird so wieder hergestellt.
Bis noch vor kurzer Zeit wurden sogenannte Brücken als Zahnersatz verwendet, doch von dieser Methode wird aktuell immer mehr Abstand genommen. Um eine Brücke im Kiefer zu befestigen, werden nämlich die umliegenden, gesunden Zähne angeschliffen. Doch eigentlich ist man ja daran interessiert, intakte Zähne Zahn für Zahn zu erhalten. Die moderne Alternative dazu ist ein Implantat – dieses ist dem natürlichen Zahn am ähnlichsten. Das Implantat soll also in Aussehen und Funktion einem natürlichen Zahn entsprechen.
Der Aufbau eines Implantats
Ein Implantat soll also dem natürlichen Zahn nachempfunden sein. Deshalb können Sie sich das Implantat vorstellen wie eine künstliche Zahnwurzel, die im Kieferknochen versenkt wird. Oben aufgeschraubt wird der Zahnersatz. Während das Implantat einheilt, verbindet es sich mit dem umliegenden Knochen und verwächst so ganz mit Ihrem Kiefer.
Der Aufbau
Das Zahnimplantat besteht meistens aus drei Teilen – dem Implantat, dem Pfosten und der Schraube. Das Implantat bildet die künstliche Wurzel im Kieferknochen. Auf den Pfosten wird nach der Einheilungsphase der Zahnersatz – auch Krone genannt – aufgesteckt. Die Schraube ist das Verbindungsstück zwischen Implantat und Krone. Implantat und Pfosten bilden zusammen den Implantatkörper. Der Implantatkörper wird ganz im Kieferknochen versenkt. Die Schraube wird in das Zahnfleisch eingelassen und die Krone wird auf die Schraube gesetzt.
Das Material
Zahnimplantate bestehen entweder aus Titan oder Keramik. Genauer gesagt besteht das Titanimplantat aus Rein-Titan. Und das Keramikimplantat besteht aus Zirkoniumoxid. Wo genau liegt nun der Unterschied zwischen beiden Materialien und welches Material eignet sich besser für Ihr Implantat? Das erklären wir nun!
Keramik oder Titan: Was ist besser?
Sie entscheiden natürlich gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt, welches Material am besten für Ihr Zahnimplantat geeignet ist. Ihr Arzt kann Sie hier aufgrund Ihrer Anamnese am besten beraten. Doch wir haben Ihnen einige wissenswerte Informationen zu beiden Materialien mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen zusammengetragen.
Bei Titanimplantaten sollten Sie unbedingt darauf achten, dass reines Titan, also keine Legierungen, verwendet werden. So kommt es nicht zu Unverträglichkeiten oder zu einem Verzögern des Einheilungsprozesses. Rein-Titanimplantate weisen eine sehr hohe Biokompatibilität auf und werden in der Medizin bereits sehr lange verwendet und sind bestens wissenschaftlich überprüft. Keramikimplantate sind ebenfalls sehr gut verträglich, doch sind diese beim Kauen nicht so belastbar wie Implantate aus Titan.
Das Material Keramik weist sehr ähnliche Eigenschaften auf wie der natürliche Zahnschmelz. Das bietet u. a. erhebliche Vorteile bei der Farbe des Implantats. Gerade an Stellen mit dünnem Zahnfleisch scheinen Keramikimplantate weniger auffällig durch. Ein weiterer Vorteil des Keramikimplantats ist die Verträglichkeit für Allergiker. Da dieses Implantat völlig metallfrei ist, eignet es sich besser für Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Allergien.
Keramikimplantate sind teurer als die Titanversion.
Was ist ein Mini-Implantat?
Mini-Zahnimplantate unterscheiden sich von normalen Implantaten darin, dass sie kürzer und geringer im Durchmesser sind. Sie werden oft verwendet, um Vollprothesen auf dem Knochen dauerhaft zu befestigen. Sie können auch nach dem Einsetzen direkt belastet werden; die Einheilungsphase fällt hier deutlich kürzer aus. Durch den Einsatz von Mini-Implantaten können Vollprothesen im Unterkiefer in einigen Fällen bereits durch zwei Mini-Zahnimplantate befestigt werden. Im Durchschnitt werden im unteren Kiefer vier Zahnimplantate gebraucht, im oberen Kiefer in der Regel sechs. Das Mini-Zahnimplantat eignet sich aufgrund dieser Eigenschaften auch gut für Patienten, die keine invasiveren Behandlungen mitmachen können aufgrund verschiedener Erkrankungen oder Blutungsgefahren. Auch eignet sich der Einsatz von einem Mini-Zahnimplantat für Patienten mit geringerer Knochenmasse. Ein Knochenaufbau im Vorfeld ist hier meist nicht nötig. Speziell ältere Patienten können hier profitieren. Jedoch ist die Langlebigkeit und Haltbarkeit eines Mini-Implantats weniger hoch als die eines herkömmlichen Zahnimplantats.
Welche Vor- und Nachteile bieten Zahnimplantate?
Natürlich bietet eine Behandlung mit einem dauerhaften und stabilen Zahnersatz immer Vorteile. Aber auch die Nachteile sollten genau beleuchtet werden, wenn Sie eine solche Behandlung antreten wollen. Sprechen Sie Ihren Arzt für Implantologie im Vorgespräch auch immer auf Risiken und Nachteile einer solchen Behandlungsmethode an.
Die Vorteile von Implantaten
Den ersten Pluspunkt ergattert der dauerhafte Zahnersatz in puncto Haltbarkeit und Langlebigkeit. Kein anderer Zahnersatz bleibt Ihnen so lange erhalten wie das Implantat. Es ist sehr belastbar und widerstandsfähig. Zudem ist es leicht zu reinigen, genau wie ein natürlicher Zahn. Die verwendeten Materialien – entweder Rein-Titan oder Keramik – weisen eine hohe Biokompatibilität auf. Das Implantat ist also sehr verträglich. Die Implantate können also sehr gut mit dem Knochen verwachsen und wie ein natürlicher Zahn belastet werden.
Auch in puncto Optik ist das Zahnimplantat sehr beliebt. Es ähnelt den natürlichen Zähnen sehr genau und wirkt täuschend echt. Dieser Zahnersatz kann sehr flexibel eingesetzt werden: egal ob nur ein Zahn ersetzt werden soll oder gleich mehrere bis hin zu einer Vollprothese. Sie genießen Ihr Leben in vollen Zügen – genau wie mit Ihren echten Zähnen.
Die Nachteile von Zahnimplantaten
Die Implantologie geht immer mit einer Operation einher. Diese birgt natürlich immer Risiken und Nachteile – so auch auf dem Gebiet der Implantologie. So können bei der Operation Nerven geschädigt werden, Blutungen entstehen oder Sie vertragen die Narkose nicht. Auch in der Zeit nach der Operation kann es zu Risiken kommen. Es entstehen eventuell Blutungen, Schwellungen, Wundheilstörungen, im schlimmsten Falle heilt das Zahnimplantat nicht ein.
Ist bei Behandlungsbeginn kein gesunder oder intakter Mundraum vorzufinden, kann das Sanieren der Mundhöhle und des Kiefers viel Zeit in Anspruch nehmen und die Vorbereitung kann unter Umständen sehr aufwendig werden. So beispielsweise bei unter Parodontitis leidenden Patienten.
Ein Zahnimplantat bedarf auch immer mehr Pflege und Hygienemaßnahmen als ein natürlicher Zahn. Um eine regelmäßige Prophylaxe beim Zahnarzt kommen Sie auch nicht herum.
Ebenfalls zu erwähnen ist, dass eine Implantation intensive Kosten verursachen kann. Natürlich sollten die Kosten nicht über den Zahnersatz grundlegend entscheidend sein, dennoch müssen sich Patienten im Klaren darüber sein, dass die Kosten nicht gänzlich oder auch gar nicht von der Krankenkasse getragen werden. Dies ist von Fall zu Fall unterschiedlich und sollte im Vorfeld der Implantatseinsetzung genau von Ihnen geprüft werden.
Die Vor- und Nachteile auf einen Blick zusammengefasst
Vorteile:
- Sehr langlebig
- Sehr gute Haltbarkeit, unter Umständen sogar lebenslang
- Äußerst belastbar, sehr widerstandsfähig
- Sehr hohe Verträglichkeit
- Durch Zahnimplantate wird die Knochensubstanz gestärkt, genau wie bei einem natürlichen Zahn
- Optisch täuschend echt im Vergleich zu natürlichen Zähnen
- Flexibler Einsatz auch beim Verlust aller Zähne
Nachteile:
- Operationsrisiken
- Narkoserisiken
- Eventuelle Wundheilungsstörungen postoperativ
- Erhöhte Tätigkeit bei Mundhygiene
- Häufigere Zahnarztbesuche zur Prophylaxe
- Hohe Kosten
Eventuelle Überlastung des Kiefergelenks durch erhöhten Druck
Für wen sind Implantate geeignet und für wen nicht?
Diese Frage ist auf den ersten Blick schnell beantwortet: Eigentlich eignet sich diese Methode für einen Zahnersatz quasi für jeden. Wirft man einen zweiten, etwas gründlicheren Blick auf die Eignung für Patienten, so findet man einige wenige Ausnahmefälle. Ihr Zahnarzt bespricht mit Ihnen natürlich, ob Sie geeignet sind oder nicht.
In einigen Fällen muss vor der Behandlung mit Zahnimplantaten ein Knochenaufbau stattfinden. Das ist dann der Fall, wenn der Kieferknochen sehr schmal ist oder zu wenig Substanz vorhanden ist. Dann aber kann anschließend ein Implantat eingepflanzt werden.
Besondere Vorsicht für die Implantation gilt für Patienten mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel ein unterdrücktes Immunsystem, Diabetes oder Osteoporose. Auch Raucher haben hier ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen. Klären Sie in einem Vorabgespräch mit Ihrem Zahnarzt ganz genau ab, welche Risiken und Nebenwirkungen auf Sie zukommen könnten.
Zahnimplantate sind nicht geeignet für stark über- oder untergewichtige Menschen, Patienten, die spezielle Medikamente einnehmen – Psychopharmaka, Langzeitantibiotika, Immunsuppressiva. Auch wenn Sie an einer Herzinsuffizienz oder Bindegewebserkrankung leiden, eignen Sie sich nicht für eine Implantatseinsetzung.
Wie finden Sie den richtigen Arzt für die Implantologie?
Haben Sie sich nun erst einmal mit den Vorabinformationen vertraut gemacht und hegen den Gedanken an ein Zahnimplantat, so beginnt für Sie die Suche nach einem professionellen Implantologen. Doch wie finden Sie den richtigen Zahnarzt dafür?
Besprechen Sie sich zunächst mit Ihrem Zahnarzt, sofern er keine Implantatseinsetzung durchführen kann, wird er Ihnen einen Kollegen empfehlen. Achten Sie bei der Auswahl darauf, ob eine Facharztausbildung zum Mund-Kiefer-Chirurgen vorliegt. Diese Ärzte sind Profis und beherrschen die modernen Operationstechniken, die für ein Implantat notwendig sind.
Wie läuft die Behandlung mit dem Zahnersatz ab?
Nachdem Sie nun den Arzt Ihres Vertrauens gefunden haben, beginnt der Behandlungsverlauf. Dabei müssen Sie folgende Phasen durchlaufen: So läuft die Implantation ab!
Die Beratung
Zunächst findet bei Ihrem Zahnarzt ein sehr gründliches und ausführliches Erst- und Anamnesegespräch statt. Oftmals finden hier auch die ersten notwendigen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren statt. Äußern Sie während des ersten Gesprächs all Ihre Wünsche, Bedürfnisse und Befürchtungen. Ihr behandelnder Arzt wird auf alles eingehen und Ihnen alle Behandlungsoptionen genau schildern.
Der Behandlungsplan
Anhand der Befunde aus der Erstberatung wird mit Ihrer Zustimmung ein Behandlungsplan erstellt. Der Behandlungsplan wird speziell auf Sie und Ihre Bedürfnisse bzw. Vorerkrankungen oder Risikofaktoren abgestimmt.
Ein präoperatives Gespräch
Nun werden für die folgende Implantatseinsetzung ganz genaue Untersuchungen eingeleitet. Ihr Kiefer wird mit einem speziellen Röntgensystem dargestellt – auch Dental-Volumentomograph genannt. Der Volumentomograph ermöglicht eine äußerst präzise Planung für die Einsetzung Ihres Implantats. Hier werden Zähne, Zahnwurzeln, Zahnfleisch und Knochen in 3D dargestellt. Durch diese präzise Methode können gröbere Verletzungen wie das Treffen von Nerven im Vorfeld verringert werden. Anhand dieser Röntgenbilder, die um eine 90 % verringerte Strahlenbelastung aufweisen als herkömmliche Röntgenapparate, erstellt der Zahnarzt eine Schablone zum Einsetzen der Implantate.
Die Implantation
Auch das operative Verfahren der Implantatseinsetzung erfolgt anhand der 3D-Röntgenbilder computergesteuert. Es erfolgt ein minimaler Einschnitt ins Zahnfleisch, sodass der Kieferknochen sichtbar wird. Anschließend wird ein Loch in den Kieferknochen gebohrt, der dem exakten Durchmesser des Implantats entspricht. In diese Öffnung des Kiefers wird nun das Implantat aus Rein-Titan oder Keramik eingesetzt. Sitzt das Implantat richtig, wird das Zahnfleisch darüber mit einigen wenigen Stichen verschlossen. Nun beginnt die Einheilungsphase. Das Einsetzen des Implantats wird normalerweise unter örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt und ist in der Regel kein allzu langwieriger Prozess. Schmerzen verspüren die Patienten dabei nicht.
Die Einheilungsphase
Nach der Operation beginnt direkt die Einheilungsphase. Diese kann je nach Patienten etwa drei bis sechs Monate betragen. Da der Unterkiefer etwas mehr Stabilität aufweist als der Oberkiefer kann sich die Einheilungsdauer hier auf zwei bis vier Monate reduzieren. Während der Einheilungsphase verwächst das Rein-Titan- oder Keramikimplantat mit dem umliegenden Kieferknochen. Diesen Vorgang bezeichnen die Ärzte auch als Osseointegration: Implantat und Kieferknochen bilden eine Einheit. Während der Einheilungsphase trägt der Patient eine Zwischenversorgung, sodass in diesem Zeitraum keine Lücke im Kiefer klafft. Das Provisorium in dieser Zeit ist ebenfalls stabil und optisch kaum von einem natürlichen Zahn zu unterscheiden.
Der Zahnersatz
Ist das Zahnimplantat eingeheilt, so kann der endgültige festsitzende Zahnersatz eingesetzt werden. Dafür muss das Zahnfleisch vorbereitet werden, da dieses den künstlichen Zahn genauso umschließen soll wie einen natürlichen. Das Zahnfleisch über dem Implantat wird erneut eröffnet und auf die Schraube wird der Pfosten gesetzt. Der Pfosten hilft dabei, das umliegende Zahnfleisch zu formen. Ihr Arzt wird nun noch einen Abdruck machen, welcher er für die Zahntechnik nutzt. Anhand dieses Abdrucks wird die künstliche Krone erstellt. Nach etwa 14 Tagen kann dieser dann eingesetzt werden. Nun können Sie Ihr neues Implantat nutzen. In Ihrem täglichen Gebrauch beim Kauen werden Sie keinen Unterschied mehr zu einem natürlichen Zahn spüren.
Regelmäßige Nachsorge und Kontrolle
Achten Sie schon während der Einheilungsphase darauf, die OP-Stelle und das Provisorium mit einer weichen Zahnbürste zu putzen. Beanspruchen Sie diese Stelle noch nicht zu stark. In den ersten Tagen nach dem Eingriff und nach dem Einsetzen des endgültigen Zahnersatzes kann es zu Schwellungen und Rötungen kommen. Auch treten mitunter leichte Schmerzen auf. Kühlen Sie die entsprechende Stelle und nehmen Sie die Medikamente ein, die Ihnen Ihr behandelnder Arzt im Vorfeld empfohlen hat. Sie bekommen ebenfalls eine antiseptische Mundspülung, die Entzündungen vorbeugen soll.
Nach dem Einsetzen des Zahnersatzes sollten Sie alle von Ihrem Zahnarzt vorgeschlagenen Kontroll- und Prophylaxetermine akribisch einhalten. Ihr Arzt erklärt Ihnen hier genau, welche Mundhygienemaßnahmen Sie zur Pflege Ihres Implantats ausüben sollten.
Wie ist die Langlebigkeit von Zahnimplantaten?
Wie lange Sie sich an Ihrem Zahnimplantat erfreuen können, hängt von einigen unterschiedlichen Faktoren ab, die wir Ihnen nun genauer beschreiben wollen. Ist die Osseointegration erfolgreich gewesen und nehmen Sie regelmäßig Ihre Kontrolltermine wahr und beachten alle Regeln der Mundhygiene bei einem Zahnimplantat, so kann Ihr Zahnersatz den Rest Ihres Lebens halten. Die folgenden Faktoren können die Langlebigkeit von Zahnimplantaten verringern.
Allgemeinzustand des Patienten
Liegen beim Patienten Grunderkrankungen oder chronische Erkrankungen vor, so kann dies die Haltbarkeit des Implantats verringern. Risikofördernd sind hier vor allem Krankheiten, die den Stoffwechsel oder die Knochen betreffen. Darunter fallen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Osteoporose, Diabetes und Bindegewebserkrankungen. Auch eine auftretende Parodontitis kann sich negativ auf die Haltbarkeit von Zahnimplantaten auswirken. Ist der Patient Raucher, geht er durch diese Lebensweise auch das Risiko ein, dass das Zahnimplantat im Laufe des Lebens erneuert werden muss.
Zustand von Kiefer und Knochen
Knochenmasse und Knochenqualität des Kiefers spielen für die Haltbarkeit ebenfalls einen wichtigen Faktor. Ein Zahnimplantat muss für eine vollständige und langanhaltende Funktion komplett in den Kieferknochen einwachsen. Ist dies nicht der Fall, so kann ein Implantat im Laufe des Lebens erneuert werden müssen. Als Faustregel gilt: Je mehr Kieferknochen vorhanden ist, desto länger und größer kann das Implantat sein, was wiederum einen besseren Halt verspricht.
Sollte vor einer möglichen Implantatseinsetzung nicht genügend Knochenmasse vorhanden sein, so kann ein Knochenaufbau erfolgen.
Art des Implantats und Zahnersatz
Auch die Art und Versorgungsmethode spielt bei der Langlebigkeit eine Rolle. Je nachdem, ob bei Ihnen eine Brücke oder Krone eingesetzt wurde. Es sollte auf jeden Fall eine Versorgung eingesetzt werden, die den Druck auf den Kieferknochen so gering wie möglich hält. Es sollte nicht zu Überbelastungen kommen. Ihr Chirurg oder Zahnarzt wird dies im Behandlungsplan erfassen und Sie genau darüber informieren, wie viele Zahnimplantate für Ihre Krone oder Brücke benötigt werden. Zudem sollte Ihr Zahnersatz so eingesetzt werden, dass Ihnen eine gute Mundhygiene ermöglicht werden kann. So sollten Sie täglich in der Lage sein, Ihren Ersatz komplett zu reinigen, ohne dass es unzugängliche Stellen im Mund gibt.
Prophylaxe und Mundhygiene
Für die Langlebigkeit und Haltbarkeit Ihrer Zahnimplantate sind eine akribische Mundhygiene und Prophylaxe ausschlaggebend. Genau wie bei der Pflege Ihrer ersten Zähne sollten Sie hier eher übertreiben, anstatt zu wenig zu säubern. Entfernen Sie mit der richtigen durch Ihren Arzt empfohlenen Pflegetechnik Plaques, Bakterien und Schmutz. Nehmen Sie regelmäßig Kontrolltermine bei Ihrem Arzt wahr. Eventuell auftretende Probleme können hier schnell erkannt und vorgebeugt werden durch das Ergreifen der richtigen Mundhygiene. Lassen Sie diese Probleme unbemerkt, so kann es zu chronischen Entzündungen, im schlimmsten Fall sogar zum Verlust der Zahnimplantate kommen. In der Regel kann zwar immer ein neues Implantat eingesetzt werden, doch beansprucht dies wiederum eine Operation und Einheilungsphase. Umgehen Sie diese Belastungen und putzen Sie regelmäßig Ihre Zähne, benutzen Sie Mundwasser und Zahnseide.
Welche Risiken birgt eine Implantation?
Natürlich birgt ein operativer Eingriff immer Risiken, sowie die Narkosebehandlung. Die Risiken können allerdings auf ein Minimum reduziert werden durch einen erfahrenen Chirurgen und das akribische Einhalten der empfohlenen Maßnahmen durch den Patienten selbst.
Nach der OP kann es zu Wundheilungsstörungen, Blutungen oder Schwellungen kommen. Es entstehen Schmerzen, die allerdings sehr gut mit gängigen Schmerzmitteln zu behandeln sind.
Diese Komplikationen können beim Einsetzen eines Implantats auftreten:
- Unverträglichkeiten bzgl. Implantat oder Narkose
- Nervenverletzungen
- Verletzung umliegender Zähne
- Verletzung von Blutgefäßen
- Blutungen
- Schwellungen
- Entzündungen
- Wundheilungsstörungen
- Blutergüsse
- Schmerzen
- Periimplantitis
Verlust des Implantats durch Abstoßung
Welche Kosten kommen auf die Patienten zu bei Implantaten?
Pauschal kann an dieser Stelle keine Summe genannt werden, da die Kosten von Patient zu Patient stark unterschiedlich sind. Je nachdem, welche Behandlungsmethode verwendet wird, ob im Vorfeld ein Knochenaufbau stattfinden muss, oder wie viele Zähne ersetzt werden müssen, können die Kosten stark variieren. Liegen vor Beginn der Behandlung Erkrankungen vor, werden die Kosten dafür in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Anhand des Behandlungsplans erhalten Sie eine erste Übersicht über die Kosten, die Sie Ihrer Krankenkasse oder Versicherung weiterleiten können, um sich zu informieren, welche Kosten übernommen werden.
Die Kostenübersicht
Wir haben für Sie nun eine allgemeine Übersicht erstellt, welche Kosten auf Sie in gewissen Fällen zukommen können. Die Kosten, die bei Ihrer Behandlung tatsächlich anfallen, kann Ihnen nur Ihr behandelnder Arzt mitteilen. Diese Übersicht dient nur zur ersten Orientierung.
Einzelzahnimplantat im Frontbereich: 2.000 € bis 3.500 €
Einzelzahnimplantat im Seitenbereich: 1.800 € bis 2.800 €
Feste Implantatsbrücke auf zwei Schrauben: 4.000 € bis 5.000 €
Feste Implantatsbrücke auf sechs bis acht Schrauben: ab 15.000 €
Was zahlt Ihre Krankenkasse?
Zahnimplantate gehören allgemein nicht zu den Leistungen, die eine Krankenkasse übernimmt. Diese Leistung gehört zu den sogenannten Privatleistungen und können bezuschusst werden. Das heißt, Sie als Patient tragen immer einen Teil der Kosten selbst. Je nachdem wie Ihre Anamnese ausfällt, bezuschussen die Krankenkassen mehr oder weniger. Reichen Sie deshalb den Kostenplan der Behandlung bei Ihrer Krankenkasse ein und erfahren Sie genau, in welcher Höhe Ihre Behandlung bezuschusst werden kann.
Knochenaufbau für Zahnimplantate
In einigen Fällen muss vor der Implantierung ein Knochenaufbau stattfinden. Das ist dann der Fall, wenn der Kiefer zu wenig Knochenmasse aufweist oder zu eng für ein Zahnimplantat ist.
Materialien für den Aufbau vom Knochen im Kiefer
Der Knochenaufbau kann durch körpereigenes Knochenmaterial erfolgen. Das ist die Ideallösung, denn es kommt sehr selten zu Entzündungen oder Abstoßungen. Dafür wird Knochenmaterial aus den umliegenden Bereichen entnommen, so z. B. aus dem Bereich der Weisheitszähne.
Zum Knochenaufbau kann auch natürliches Knochenersatzmaterial verwendet werden. Dieses Material stammt von Spendertieren und wird in Form von Granulat eingebracht.
Zum Knochenaufbau kann auch synthetisches Knochenersatzmaterial genommen werden. Das ist spezielles bioaktives Glas oder Keramik, dessen Haltbarkeit äußerst hoch ist.
Beraten Sie sich mit Ihrem Zahnarzt, welche Methode zum Knochenaufbau bei Ihnen Verwendung finden kann.
5 FAKTEN ÜBER IMPLANTATE, DIE GERN UNERWÄHNT BLEIBEN
So lange dauert die Behandlung!
Wie lange die Behandlung tatsächlich dauert, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Auch an die Richtwerte von drei bis sechs Monate ist nicht immer zu denken. Achten Sie darauf, dass Ihr Zahnersatz erst nach vollständiger Osseointegration eingesetzt wird. Wollen Sie keine lange Behandlungszeit in Kauf nehmen? Dann sprechen Sie Ihren Arzt auf sogenannte Mini-Implantate an und lassen Sie sich beraten, ob diese in Ihrem Fall zurate gezogen werden können.
Schmerzen bei der Implantation? Das muss nicht sein!
Auch wenn sich die Operationsmethode schmerzhaft anhören mag, bei der Implantatseinsetzung haben Sie als Patient keine Schmerzen. Oftmals wird die Operation als deutlich weniger schmerzhaft als das Ziehen von Zähnen wahrgenommen. Zudem werden Sie lokal betäubt. Auf Wunsch können Patienten auch in einen Dämmerschlaf versetzt werden.
Modernste Technik beim Herstellen Ihres Implantats
Dank computergesteuerter Zahntechnik ist das Verfahren äußerst präzise, schnell und vergleichsweise kostengünstig ausgefallen. Moderne Technologien wie der Volumentomograph ermöglichen genaue und präzise Aufnahmen des Kiefers und exakte Zahnprothesen.
Rauchen und Zahnimplantate?
Ja, es stimmt: Regelmäßiger Konsum von Tabak führt zu einer verminderten Haltbarkeit von Implantaten. Man kann es nicht schönreden. Das Nikotin wirkt sich negativ auf den Heilungsprozess aus.
Eignen sich Implantate auch für ältere Mitmenschen?
Nicht auf das Alter kommt es an, sondern auf den Zustand von Zähnen, Kiefer, Zahnfleisch und Knochen. Je nachdem wie die Grundanamnese ausfällt, kann ein Implantat geeignet sein oder nicht. Das Alter spielt dabei überhaupt keine Rolle.
FAQ ZUM THEMA ZAHNIMPLANTAT
Die häufigsten Patientenfragen zu Implantaten
Nun möchten wir gern die häufigsten Fragen unserer Patienten zum Thema Zahnimplantate aufgreifen und diese kurz und bündig beantworten. Ausführlichere Informationen erhalten Sie im obigen Beitrag oder Sie stellen Ihre Fragen gern auch Ihrem behandelnden Arzt.
Neben den Risiken einer Operation und Narkose birgt eine Implantatseinsetzung immer gewisse Risiken. Speziell bei einem Implantat kann es zu Wundheilungsstörungen, Blutergüssen, Schwellungen, Blutungen und Schmerzen kommen. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel allerdings sehr gut und schnell behandelbar. Im schlimmsten Falle kann es zu einem Verlust des Implantats kommen.
Mit einem dauerhaften festen Zahnersatz wie dem Implantat können Sie ganz normal kauen, beißen und küssen. Optisch wirkt das Zahnimplantat täuschend echt. Auch in der Funktion können Sie es belasten wie einen natürlichen Zahn.
Nach der Operation kommt es zu einer Einheilungsphase. In dieser Zeit sollten Sie das Provisorium nur wenig belasten. Sobald das Implantat fest im Kiefer sitzt und die Krone oder Brücke angebracht wurde, können Sie voll zubeißen und kauen.
Ja, Zahnimplantate können auch bei vollständigem Verlust Ihrer Zähne eingesetzt werden. Die Prothese wird dann an vier bis acht Implantaten befestigt, je nachdem ob der Unter- oder Oberkiefer betroffen ist.
In der Regel kann in fast jedem Fall ein Implantat eingesetzt werden. Darauf verzichten sollten Sie allerdings, wenn Sie unter Erkrankungen leiden, bei denen Ihr Arzt von einer Implantatseinsetzung abrät. Bei Diabetes oder Osteoporose ist Vorsicht geboten. Hier muss der Behandlungsplan der Erkrankung angepasst werden. Auch wenn zu wenig Kiefermasse vorhanden ist, kann nach einem Knochenaufbau ein Implantat gesetzt werden. Besprechen Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt.
Wie viele Termine Sie bei Ihrem Zahnarzt wahrnehmen müssen, hängt ganz davon ab, wie umfangreich Ihre Behandlung ablaufen wird. Liegen Grunderkrankungen vor oder muss ein Knochenaufbau stattfinden, so erhöhen sich die Besuche bei Ihrem Zahnarzt entsprechend. In jedem Fall aber gehen Sie einmal zum Beratungs- oder Erstgespräch in die Praxis. Es erfolgt ein weiterer Termin, bei der ein bildgebendes Verfahren zur Anwendung kommt. Die Einsetzung des Implantats erfolgt meistens während eines OP-Termins. Anschließend findet die Nachsorge statt und das Einbringen der Krone oder der Brücke.
Nach der Behandlung sollten Sie weiterhin regelmäßig Ihren Zahnarzt zur Kontrolle und Prophylaxe aufsuchen. Alle sechs Monate ist ein Kontrolltermin angebracht. Sollten in diesem Zeitraum Probleme im Mund entstehen, so sind diese schnell behandelbar und gut in den Griff zu bekommen.
Ein Implantat ist und bleibt ein künstlicher Zahn. Hier kann es zu Abstoßungsreaktionen kommen. Bei mangelnder Mundhygiene kann es zu Entzündungen kommen, die, wenn sie nicht behandelt werden, auch chronisch werden können. Dann spricht man von einer sogenannten Periimplantitis. Ist diese Entzündung unter Umständen ausgedehnt und nicht mehr unter Kontrolle zu bringen, so kann es passieren, dass das Implantat entfernt werden muss. In den meisten Fällen allerdings kann nach einer Heilphase erneut mit der Behandlung und dem Einbringen eines neuen Implantats begonnen werden.