Kennen Sie das? Sie nippen an einem kalten Getränk oder beißen in einen sauren Apfel und schon verspüren Sie einen blitzartigen Schmerz an den Zähnen? Wenn ja, dann haben Sie möglicherweise empfindliche Zähne. Damit sind Sie nicht allein – rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist von dieser sogenannten Dentinhypersensibilität betroffen.
Der Grund für schmerzempfindliche Zähne sind freiliegende Zahnhälse: Durch einen defekten Zahnschmelz oder zurückgebildetes Zahnfleisch liegt das Zahnbein (Dentin) frei und der Reiz wird direkt an den Nerv weitergeleitet.
Im folgenden Beitrag erklären wir Ihnen, wie es zu freiliegenden Zahnhälsen kommen kann, wie Sie dagegen vorgehen können und was Ihr Zahnarzt dagegen tun kann. Außerdem informieren wir Sie über Präventionsmöglichkeiten, langfristige Lösungen für empfindliche Zähne und beantworten häufig gestellte Fragen.
Falls Fragen offenbleiben sollten, scheuen Sie sich nicht, uns in der Ordination Dr. Cora Haller-Waschak direkt anzusprechen.
Inhaltsverzeichnis:
Was sind blitzartige Zahnschmerzen und wann treten sie auf?
Es gibt unterschiedliche Arten von Zahnschmerzen: Sie können ziehend, drückend, pochend oder eben blitzartig sein. Doch was sind blitzartige Zahnschmerzen überhaupt genau und wann treten sie auf?
Definition: blitzartige Zahnschmerzen
Blitzartige Zahnschmerzen sind plötzlich auftretende stechende Schmerzen, die oft nur wenige Sekunden anhalten. Diese Art von Schmerz kann sehr intensiv sein und wird oft als elektrisierend oder wie ein „Blitz“ empfunden.
Mögliche Auslöser für akute Zahnschmerzen
Reize wie kalte, heiße oder süße Speisen und Getränke können bei empfindlichen Zähnen diese blitzartigen Schmerzen verursachen. Auch saures oder salziges Essen kann die Schmerzen auslösen. Selbst beim Zähneputzen oder Kauen, also durch mechanische Reize, können freiliegende Zahnhälse blitzartig schmerzen.
Häufigste Ursachen für empfindliche Zähne
Für empfindliche Zähne gibt es einige Ursachen, aber der Grund für die Schmerzen sind immer freiliegende Zahnhälse (Dentin). Diese liegen frei, wenn der Zahnschmelz abgenutzt ist oder das Zahnfleisch zurückgeht.
Zahnfleischrückgang und freiliegende Zahnhälse
Entzündliche Zahnfleischerkrankungen wie Gingivitis oder Parodontitis führen dazu, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet, was freiliegende Zahnhälse zur Folge hat. Aber auch nicht entzündlicher Zahnfleischrückgang (Gingivarezession), beispielsweise durch starke Belastung der Zähne wie beim Zähneknirschen oder durch falsches Putzen, kann der Grund für freiliegende Zahnhälse sein.
Abgenutzter Zahnschmelz
Der Zahnschmelz schützt den Zahn und die Zahnhälse. Wird dieser permanent durch chemische Prozesse wie etwa Säuren aus Lebensmitteln und Getränken beschädigt, wird der Zahnschmelz demineralisiert und immer dünner, bis schließlich der Zahnhals freiliegt.
Auch durch mechanische Einwirkung wie Druck oder Reibung, z.B. durch eine falsche Zahnputztechnik oder die falsche Zahnpasta, kann Zahnschmelz abgetragen werden. Der Zahnschmelz wird quasi abgeschmirgelt, was auch zu einer Freilegung der Zahnhälse führen kann.
Zahnkaries als Ursache für plötzliche Schmerzen
Empfindliche Zähne können auf Zahnkaries zurückzuführen sein, eine der häufigsten Ursachen für plötzliche Zahnschmerzen. Wenn Bakterien im Mund Zucker in Säuren umwandeln, die den Zahnschmelz angreifen, entsteht Karies. Die Schutzschicht des Zahnschmelzes wird dadurch beschädigt und schließlich liegen die Zahnhälse frei. Äußere Reize wie kalte Getränke oder süße Speisen lösen dann den typischen blitzartigen Schmerz aus.
Unbehandelte Karies kann weiter in tiefere Schichten des Zahns vordringen und das Zahnmark (Pulpa) erreichen, was zu noch stärkeren Schmerzen und möglicherweise einer Entzündung oder Infektion führt. Wer also plötzliche Zahnschmerzen verspürt, sollte schnell handeln und einen Zahnarzt aufsuchen, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Empfindlichkeit der Zähne zu behandeln.
Risikofaktoren für empfindliche Zähne
Oft entstehen empfindliche Zähne durch eine Kombination von Risikofaktoren, die den Zahnschmelz schwächen und das darunterliegende Dentin freilegen. Einer der häufigsten Gründe ist eine unzureichende Mundhygiene, die zur Plaquebildung und Zahnfleischerkrankungen führen kann. Dies kann zu Zahnfleischrückgang führen und das Dentin freilegen. Doch auch falsche Zahnpflegetechniken, Zähneknirschen und Ernährung können Risikofaktoren sein.
Falsche Zahnpflegetechniken
Oft sind falsche Zahnputztechniken Auslöser für empfindliche Zähne. Viele Menschen neigen dazu, mit zu viel Druck oder der falschen Bewegung zu putzen, was langfristig den Zahnschmelz schädigen kann. Besonders starke, horizontale Bewegungen mit einer harten Zahnbürste tragen zur Abnutzung des Zahnschmelzes bei, wodurch das darunterliegende Dentin freigelegt wird. Dieses ist viel empfindlicher und reagiert stärker auf äußere Reize wie Hitze, Kälte oder Süße, was zu plötzlichen Zahnschmerzen führen kann.
Auch die Zahnpasta spielt eine große Rolle: Wird eine Zahnpasta mit stark abrasiven Inhaltsstoffen verwendet, kann diese zusätzlich den Schmelz abtragen. Auch zu häufiges Zähneputzen, vor allem unmittelbar nach dem Essen oder Trinken von säurehaltigen Lebensmitteln, verstärkt die Erosion.
Zähneknirschen (Bruxismus)
Zähneknirschen, auch Bruxismus genannt, ist eine häufige Ursache für empfindliche Zähne. Meist tritt dieses unbewusste Zähnepressen oder -knirschen nachts auf und übt übermäßigen Druck auf die Zähne aus. Durch diese ständige Reibung wird der Zahnschmelz allmählich abgetragen, wodurch das darunterliegende, empfindliche Dentin freigelegt wird. Dies macht die Zähne anfälliger für äußere Reize wie Hitze, Kälte oder Süßes und führt zu plötzlichen Schmerzen oder einem ziehenden Gefühl.
Neben der Schädigung des Zahnschmelzes kann chronisches Zähneknirschen auch zu Zahnfrakturen, Muskelverspannungen und Kiefergelenksproblemen führen, was die Beschwerden weiter verstärkt. Häufig ist Stress ein Auslöser für Zähneknirschen, doch auch Zahnfehlstellungen oder falsche Bissverhältnisse können dazu beitragen.
Um die Empfindlichkeit der Zähne zu reduzieren, wird in der Regel eine Aufbissschiene verschrieben, die die Zähne schützt und den Druck gleichmäßig verteilt. Zusätzlich können Entspannungstechniken und Stressbewältigung helfen, das Zähneknirschen zu verringern und so die Zahngesundheit zu fördern.
Mit Craniosacraler Therapie helfen wir Ihnen in unserer Ordination zusätzlich gegen das Zähneknirschen und dessen Begleiterscheinungen vorzugehen.
Ernährung und Zahngesundheit
Für die Zahngesundheit spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle, denn diese kann empfindliche Zähne sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Lebensmittel und Getränke mit viel Säure können den Zahnschmelz angreifen und allmählich abtragen. Diese Erosion legt das darunterliegende Dentin frei, was zu erhöhter Schmerzempfindlichkeit führt. Auch der übermäßige Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln begünstigt Karies, eine weitere Ursache für schmerzempfindliche Zähne.
Es ist also ratsam, säurehaltige und zuckerreiche Speisen in Maßen zu genießen und nach dem Verzehr von Säuren eine Pause einzulegen, bevor die Zähne geputzt werden. Milchprodukte wie Käse und Joghurt, die reich an Kalzium und Phosphat sind, können hingegen den Zahnschmelz stärken und die Empfindlichkeit reduzieren.
Vorbeugung von blitzartigen Zahnschmerzen
Wie oben bereits erwähnt, lassen sich blitzartige Zahnschmerzen durch empfindliche Zähne aber durch gezielte vorbeugende Maßnahmen vermeiden: Neben der richtigen Ernährung, sind die richtige Zahnpflege und präventive Zahnarztbesuche entscheidend, um dagegen vorzugehen.
Richtige Zahnpflege für empfindliche Zähne
Durch die richtige Zahnpflege, eine sanfte Zahnputztechnik mit einer weichen Zahnbürste kann man den Zahnschmelz vor Abnutzung schützen. Sanfte kreisende Bewegungen beim Putzen mit einer weichen Zahnbürste beugt Schmerzen vor. Wichtig ist hierbei auch, die richtigen Zahnpasten für empfindliche Zähne zu nutzen. Die speziellen Inhaltsstoffe sorgen dafür, die Reizempfindlichkeit der Zähne zu reduzieren. Auch der Verzicht auf stark säurehaltige oder sehr kalte und heiße Lebensmittel schützt die Zähne vor plötzlichen Schmerzen.
Möchten Sie mehr über die richtige Zahnpflege erfahren? Dann sprechen Sie uns gerne an – wir helfen Ihnen gerne weiter!
Der Zahnarztbesuch als Prävention
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und professionelle Zahnreinigungen beim Zahnarzt, idealerweise alle 6 Monate, ermöglichen es, frühzeitige Anzeichen von Zahnerosion, Karies oder Zahnfleischerkrankungen zu erkennen, die zu empfindlichen Zähnen führen können. Bei der professionellen Zahnreinigung werden Plaque und Zahnstein entfernt, wodurch das Risiko von Zahnfleischrückgang und freiliegenden Zahnhälsen reduziert wird. Außerdem kann der Zahnarzt spezifische Maßnahmen empfehlen, wie die Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten oder Lacken, die den Zahnschmelz stärken.
Ein regelmäßiger Zahnarztbesuch ist daher entscheidend, um Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern, bevor sie sich verschlimmern und zu plötzlichen Schmerzen führen.
Buchen Sie doch am besten gleich einen Termin für die professionelle Zahnreinigung bei uns – wir sorgen für eine optimale Mundhygiene!
Erste Hilfe bei plötzlich auftretenden Zahnschmerzen
Doch was können Sie tun, wenn die Zähne plötzlich schmerzen? Welche Hausmittel sind hilfreich und wann ist es Zeit, zum Zahnarzt zu gehen?
Hausmittel gegen Zahnschmerzen
Es gibt einige Hausmittel, die helfen, Zahnschmerzen vorübergehend zu lindern. Eine bewährte Methode ist das Spülen mit lauwarmem Salzwasser, das entzündungshemmend wirkt und Bakterien im Mund reduziert. Auch Nelkenöl, auf die betroffene Stelle aufgetragen, kann aufgrund seiner betäubenden Wirkung kurzfristig Erleichterung verschaffen. Kamillen- und Salbeitees wirken ebenfalls schmerzlindernd und beruhigend. Wichtig: Vor dem Spülen Teeaufguss abkühlen lassen!
Schmerzempfindliche Zähne: Wann zum Zahnarzt?
Trotz der Wirksamkeit dieser Hausmittel sollten Zahnschmerzen stets ernst genommen werden. Denn schmerzempfindliche Zähne sind oft ein Zeichen für zugrunde liegende Probleme, die ein Zahnarzt untersuchen sollte. Ein Zahnarztbesuch ist unerlässlich, um die Ursache der Empfindlichkeit zu klären und langfristige Lösungen zu finden, damit sich die Beschwerden nicht verschlimmern.
Langfristige Lösungen für empfindliche Zähne
Neben den Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Zahnschmerzen gibt es langfristige Lösungen, um das Schmerzempfinden der Zähne zu reduzieren bzw. zu regulieren.
Fluoridbehandlungen zur Stärkung des Zahnschmelzes
Um den Zahnschmelz langfristig zu stärken, sind Fluoridbehandlungen eine bewährte Methode, denn Fluorid macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Säureangriffe und Karies. Es lagert sich in den Zahnschmelz ein, fördert die Remineralisierung und erhöht dessen Dichte, was die Empfindlichkeit verringern kann. Regelmäßige professionelle Fluoridbehandlungen beim Zahnarzt helfen, Zähne nachhaltig zu schützen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, freiliegende Zahnhälse mit speziellem Lack oder Gel beim Zahnarzt versiegeln zu lassen.
Zahnschutzschienen bei Bruxismus
Falls die Schäden an den Zähnen durch unbewusstes Zähneknirschen entstanden sind, ist es ratsam eine Aufbissschiene („Knirscherschiene“) anfertigen zu lassen und diese nachts zu tragen. Diese Schiene wird vom Zahnarzt individuell angepasst und hilft, den übermäßigen Druck beim Knirschen gleichmäßig zu verteilen. Sie fungiert als Puffer zwischen den Kauflächen, da sie das direkte Aufeinanderschlagen der Zähne verhindert. Neben der Schmerzempfindlichkeit kann die Schiene auch andere Beschwerden wie Kiefergelenksprobleme oder Spannungskopfschmerzen, die durch Zähneknirschen entstehen, reduzieren.
Durch unseren hochpräzisen 3D-Scanner haben wir die Möglichkeit, Ihnen eine optimale, fehlerlose Anpassung Ihrer Aufbissschiene anzubieten.
Und dank unseres hauseigenen Dentallabors müssen Sie auch keine langen Wartezeiten einplanen, denn unser Zahntechniker fertigt Ihre perfekte Schiene direkt in unserer Ordination.
Spezielle Zahncremes für empfindliche Zähne
Durch die Verwendung spezieller Zahncremes, die gezielt für empfindliche Zähne entwickelt wurden, können Sie langfristig gegen die Schmerzempfindlichkeit vorgehen. Diese Zahncremes enthalten Inhaltsstoffe, die helfen, die Schmerzempfindlichkeit zu reduzieren. Sie wirken, indem sie die Nervenenden im Zahn blockieren oder die offenen Dentinkanäle verschließen, wodurch die Reizübertragung verringert wird. Gleichzeitig bieten diese Zahncremes einen guten Kariesschutz durch Fluorid, welches den Zahnschmelz stärkt. Wenden Sie diese regelmäßig an, werden Sie merken, dass Ihre Zähne weniger stark auf Reize wie Hitze, Kälte oder Süßes reagieren.
Häufig gestellte Fragen zu blitzartigen Zahnschmerzen und empfindlichen Zähnen
Noch Fragen? Wir beantworten Ihnen im Folgenden die am häufigsten gestellten Fragen:
Was kann ich gegen plötzlich auftretende Zahnschmerzen tun?
Über Erste-Hilfe-Maßnahmen haben wir ja zuvor schon gesprochen: Verschiedene Hausmittel wie lauwarmes Salzwasser, Kamillen- und Salbeitees sowie Nelkenöl können Erleichterung bringen.
Aber allgemein gilt: Bei länger anhaltenden Schmerzen immer direkt Ihren Zahnarzt aufsuchen!
Sind empfindliche Zähne immer ein Anzeichen für Karies?
Nein. Empfindlichkeit kann verschiedene Ursachen haben, darunter freiliegende Zahnhälse durch Zahnfleischrückgang, Zähneknirschen, abgenutzter Zahnschmelz oder Konsum säurehaltiger Lebensmittel. Karies ist nur eine mögliche Ursache.
Wichtig: Die genaue Ursache vom Zahnarzt abklären lassen!
Welche Zahnpasta eignet sich für schmerzempfindliche Zähne?
Es eignen sich Zahnpasten, die speziell dafür entwickelt wurden, die Empfindlichkeit zu lindern und den Zahnschmelz zu schützen. Deren Inhaltsstoffe blockieren die Schmerzübertragung zu den Nerven und beruhigen empfindliche Zähne. Sie enthalten außerdem Fluorid, welches vor Karies schützt und den Zahnschmelz stärkt.
Fazit: Prävention betreiben und Ursachen bekämpfen
Wir sehen: Empfindliche Zähne erfordern eine ganzheitliche Herangehensweise. Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Kontrolltermine und Mundhygiene-Sitzungen beim Zahnarzt sowie eine gesunde Ernährung sind wichtig, um empfindlichen Zähnen vorzubeugen. Leiden Sie trotzdem an Schmerzempfindlichkeit, können Sie die Beschwerden durch Hausmittel sowie zahnärztliche Maßnahmen wie spezielle Zahncremes oder Versiegelungen lindern. Wichtig ist jedoch, bei Ihrem Zahnarzt der Ursache auf den Grund zu gehen, um diese gezielt zu behandeln und eine langfristige Lösung zu erarbeiten.
Falls Sie an blitzartigen Zahnschmerzen leiden oder ein anderes zahnärztliches Anliegen haben, vereinbaren Sie direkt einen Termin in unserer Ordination Dr. Cora Haller-Waschak – wir kümmern uns einfühlsam und kompetent um Ihre Beschwerden!