Sie benötigen einen Zahnersatz und überlegen gerade, ob Sie sich für oder gegen ein Zahnimplantat entscheiden? Die Entscheidung für oder gegen ein Implantat sollte gut überdacht sein. Auch wenn Zahnimplantate einen sehr guten und dauerhaften Ersatz für einen Zahn oder mehrere Zähne darstellen, so sollten Sie vor Beginn der Behandlung einige wichtige Faktoren in Ihren Überlegungsprozess miteinbeziehen und die Therapie gründlich und ausführlich mit Ihrem behandelnden Zahnarzt besprechen. Viele Patienten kennen dieses Szenario: Vor dem Termin gehen Ihnen gefühlt einhundert Fragen durch den Kopf, doch sobald Sie auf dem Stuhl des Zahnarztes sitzen, ist Ihr Gedächtnis wie ausgelöscht. Genau aus diesem Grund haben wir in einem ausführlichen Beitrag alle wichtigen Fragen und Fakten zum Thema Zahnimplantate zusammengetragen, die uns von Patienten entgegengebracht wurden. Diese Fragen und Antworten zu Themen wie Behandlungsdauer, Implantologie, Verfahren, Vorteile und Risiken, Implantate und Zahnersatz sollen Ihnen dabei helfen, sich auf ein Beratungsgespräch mit Ihrem Zahnarzt bestens vorzubereiten. Außerdem können diese Informationen Sie dabei unterstützen, eine Entscheidung für oder gegen Zahnimplantate zu treffen. Bei spezielleren Fragen nehmen Sie gern Kontakt zu ihrer Praxis auf.
Inhaltsverzeichnis:
Basiswissen über Zahnimplantate
Damit Sie wissen, auf was Sie sich einlassen, wenn Sie sich für ein Zahnimplantat entscheiden, beginnen wir mit dem Grund- oder Basiswissen über Implantate. Zunächst klären wir die grundlegenden Fakten über fest implantierten Zahnersatz.
Hier folgen nun die drei häufigsten Fragen unserer Patienten zum Thema Implantat:
Was genau ist ein Zahnimplantat?
Ein Zahnimplantat ist im Prinzip eine künstlich hergestellte und in den Kiefer eingesetzte Zahnwurzel. Dieses Implantat soll dann später, wie auch die echte Zahnwurzel, den Zahnersatz oder die Krone tragen. Stellen Sie sich das Implantat wie eine Schraube vor, die in Ihren Knochen eingesetzt wird und nach der Einheilung wird ein künstlicher Zahn aufgeschraubt. Das Implantat besteht zumeist aus Titan. Titan ist ein Metall, welches vom menschlichen Körper sehr gut akzeptiert wird und keine Allergien auslöst, selbst dann nicht, wenn die Patienten gegen andere Metalle allergisch sind.
Wieso brauche ich ein Zahnimplantat?
Zahnimplantate kommen dann zum Einsatz, wenn Ihre eigenen Zähne nicht mehr erhalten werden können. Klafft eine Zahnlücke in Ihrem Mund und Sie wünschen sich festen und dauerhaften Zahnersatz, so kommt ein Implantat infrage. Die Zahnlücke wird durch ein Implantat behoben, ohne benachbarte Zähne dabei anzugreifen oder zu beeinträchtigen durch Abschleifen oder Sonstiges, wie dies beim Überbrücken oft notwendig ist.
Welche Vorteile und Nachteile bieten Zahnimplantate?
Wie so viele chirurgische Behandlungsmethoden umfasst auch die Implantation von Zähnen Vor- und Nachteile, die wir nun für Sie beleuchten werden.
Beginnen wir mit den Pros:
Vorteile: Ein Implantat behebt ästhetisch sehr hochwertig eine lästige Zahnlücke, gerade auch im vorderen Bereich der Zähne. Handelt es sich um eine Einzelkrone, so ist optisch überhaupt kein Unterschied zu einem echten Zahn festzustellen. Zudem bietet ein Zahnimplantat eine stabile und langfristige Lösung für Zahnersatz. Weiter hinzu kommt, dass durch ein Implantat keine benachbarten Zähne, die gut erhalten sind, in Mitleidenschaft gezogen werden, so wie das bei Brücken der Fall ist. Hier werden die Zähne für den Halt der Brücke oft angeschliffen. Implantate stellen also immer eine lokal begrenzte Lückenauffüllung dar. Beim Fehlen mehrerer Zähne kann bei einer Implantation aber auch auf prothetische Lösungen zurückgegriffen werden. Auch wenn komplett alle Zähne im Mundraum fehlen, können Zahnärzte hier mit Implantaten arbeiten. Hochwertige Zahnimplantate sind auch so kompatibel mit dem menschlichen Organismus, dass keine Abstoßreaktionen wie Allergien oder Sonstiges zu erwarten sind.
Nachteile: Das Einsetzen von Zahnimplantaten ist immer mit einem chirurgischen Eingriff verbunden. Ein invasiver Eingriff in den Kiefer ist immer mit potentiellen Risiken verbunden, über die Ihr Zahnarzt Sie ausführlich beim Beratungsgespräch aufklärt.
Zahnimplantate an sich haben keine besonderen negativen Auswirkungen oder Nachteile für Sie. Es gibt einige verschiedene Faktoren, die eine Behandlung und die Ausheilung negativ beeinflussen können. Übermäßiges und starkes Rauchen oder der Konsum von Alkohol stört zum Beispiel empfindlich die Wundheilung in Ihrem Mund. Auch Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko beim Verlust des Implantats. Um bakterielle oder virale Entzündungen im Mund zu entgehen, muss vor allem nach der Implantation der Mundhygiene viel Beachtung geschenkt und intensiv praktiziert werden.
Das Zahnimplantat – modernste Technologie für Ihr strahlendes Lächeln
Nachdem nun Fragen zum Grundwissen rund um Implantate geklärt wurden, widmen wir uns dem Aufbau und der Technologie, die hinter einem Zahnimplantat stecken. Sehr viele Patienten fragen genau nach, was dauerhaft bei einer Implantation in ihren Mündern eingesetzt wird. Darüber sollten auch Sie sich im Klaren sein bei einem Implantat:
Aus was genau besteht ein Implantat?
Implantate bestehen meistens aus reinem, unlegiertem Titan. Wenn das Implantat nicht aus Titan besteht, dann kann das Implantat auch in sehr seltenen Fällen aus Porzellan hergestellt werden. Ein Implantat aus Titan wird vom menschlichen Bioorganismus äußerst gut akzeptiert und ruft keine Allergien oder andere Reaktionen hervor. Implantate aus Titan rufen auch dann bei den Patienten keine Allergien hervor, wenn sie gegen andere Metalle allergisch reagieren.
Neben dem Material, aus welchem ein Implantat hergestellt wird, spielt aber auch die Art und Weise der Fertigung des Zahnersatz eine wichtige Rolle. Damit das Implantat gut von Knochengewebe umschlossen werden kann, kommt es auf die Oberfläche an. Diese kann entweder durch Sandbestrahlung, Säuerung, Mikroriefelung oder durch Beschichtung mit Hydroxylapatit angeraut werden, sodass das Knochengewebe besser am Implantat anhaftet.
Gibt es Unterschiede zwischen den Herstellern der Zahnimplantate?
Weltweit gibt es ungefähr 80 verschiedene Hersteller für Implantate im Kieferbereich. Diese Hersteller treiben aus Wettbewerbsgründen die Weiterentwicklung und Forschung für Implantate stark voran. Ziel ist es, immer besser in die Knochenstruktur einwachsende Implantate zu schaffen. Und trotz der innovativen und stetigen Forschung gibt es doch starke Unterschiede, was die Qualität der Implantate angeht. Ein qualitativ hochwertig gearbeitetes Implantat zeigt keine Ungleichheiten oder Verschmutzungen auf der Oberfläche. Diese Unebenheiten oder Ungleichheiten der Oberfläche der Implantate können das schnelle und sichere Einwachsen des Zahnersatz behindern oder herauszögern. Der Zahnarzt, der Ihr Implantat einsetzt, sollte immer auf die Oberflächenverarbeitung achten und auf bewährte und qualitativ hochwertige Hersteller achten. Welche Art Implantat und welche Qualität Sie in Ihrem speziellen Fall benötigen, dazu berät Sie Ihr behandelnder Zahnarzt ausführlich.
Wie langlebig ist ein solches Implantat?
Wie lange Ihr Implantat hält, kommt immer darauf an, wie gut das Zahnimplantat eingewachsen ist. Die Integration der Implantate in den Knochen beeinflusst die Langlebigkeit Ihres Zahnersatzes. Hat das Implantat und Ihr Kieferknochen eine feste Einheit gebildet, so spricht nichts dagegen, dass Ihr Implantat ein Leben lang hält bei guter Nachsorge und sorgfältiger Mundhygiene. Die Osseointegration, also das Zusammenwachsen von Knochengewebe und Implantat, erfolgt in den ersten sechs bis acht Monaten nach der Einsetzung. Kommt es in dieser Zeit nicht zu Komplikationen mit Ihrem Implantat und verläuft der Wundheilungsprozess gut, dann können Sie davon ausgehen, dass Sie lange von Ihrem Implantat profitieren werden.
Es kann passieren, dass Sie im Laufe Ihres Lebens dennoch unter Erkrankungen leiden, die die Anatomie des Kieferknochens verändern und das Implantat verloren geht oder gelockert wird. Daher ist es wichtig, stets auf eine ausgeprägte Mundhygiene zu achten und regelmäßig zum Zahnarzt für Kontroll- und Nachsorgeuntersuchungen zu gehen. Mindestens einmal pro Jahr sollten Sie Ihren Zahnarzt zur Kontrolle besuchen. In diesem Rhythmus können bakterielle oder virale Belastungen im Mundraum, die zum Verlust der Implantate oder zur Lockerung der Implantate führen können, frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Sie selbst können also zur Langlebigkeit Ihres Implantates beitragen, indem Sie die Umstände, die zur Lockerung oder gar zum Verlust der Implantate führen, selbst regulieren. Achten Sie auf eine gute Mundhygiene!
Die Behandlung Schritt 1 – Beratung steht an erster Stelle
Nachdem Sie nun wissen, aus welchem Material Ihr Implantat aufgebaut ist und welche Technologie dahintersteckt, erörtern wir nun, wie die potentielle Therapie aussehen kann. An erster Stelle und mit höchster Priorität kommt die Beratung durch Ihren Zahnarzt.
Ihr Zahnarzt wird sich genau Ihren Mundraum anschauen und Röntgenbilder erstellen. Sie werden ausführlich zu Ihrer Krankengeschichte befragt. Der Zahnarzt wird Sie über sämtliche Arten von Implantaten aufklären und mit Ihnen gemeinsam den bestmöglichen Behandlungsplan aufstellen.
Was passiert bei der Anamnese für ein Implantat?
Die Grundlage für die erfolgreiche Einsetzung von Implantaten ist die komplette Integration der Zahnimplantaten in den Kieferknochen. Das ist das oberste Ziel bei der Implantologie. Aus diesem Grund wird Ihr behandelnder Zahnarzt gemeinsam mit Ihnen klären, welches der vielen Implantate das richtige für Sie ist. Der Zahnarzt achtet bei der Auswahl der verschiedenen Typen an Implantaten auf die Oberfläche des Implantats und Ihr Knochengewebe. Nach Möglichkeit wählen Sie hier eine moderne Technologie, bei der aber durchaus bereits Erfahrungswerte vorliegen. Achten Sie darauf, einen namhaften Hersteller für Implantate zu wählen, damit eventuell auch in 30 oder 40 Jahren Ersatzteile und Werkzeuge vorrätig sind. Hier ist vor allem Ihre Praxis und Ihr Zahnarzt gefragt, um Sie richtig und ausführlich zu beraten.
Bei einem ersten Beratungstermin werden Sie ausführlich nach Ihrem Anliegen und Wünschen für Implantate befragt. Eine erste Diagnostik erfolgt. Anhand detaillierter 3D-Röntgenaufnahmen kann sich Ihr Zahnarzt ein Bild über Ihre Kieferknochen und das vorhandene Gewebe machen. Auch eine ausführliche Befragung durch Ihren Zahnarzt gibt Aufschluss über eventuelle Vorerkrankungen oder Risiken. Zusätzlich wird sich Ihr Zahnarzt sehr genau Ihren Mundraum und Ihre Zähne ansehen und untersuchen.
Bei einem weiteren Beratungstermin wird Ihr Zahnarzt Ihnen eine virtuelle Planung für ein Implantat zeigen, die er ausführlich mit Ihnen bespricht. Sie erhalten alle Informationen zur Einsetzung der Implantate schriftlich, auch einen genauen Kostenvoranschlag. Detailliert werden hier alle Kosten transparent und nachvollziehbar aufgelistet. Diese Liste mit allen Kosten können Sie sodann auch bei Ihrer Krankenkasse einreichen. Sie setzen gemeinsam mit der Praxis einen Termin für den Eingriff und die Implantation fest.
Bei einem dritten vorbereitenden Termin findet eine professionelle Reinigung Ihrer Zähne statt. Letzte Fragen und Bedenken sollten Sie nun mit dem behandelnden Zahnarzt abklären. Zudem geben Sie eine Einverständniserklärung ab, in der Sie unterzeichnen, über alle Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt worden zu sein.
Welche Arten von Zahnimplantaten gibt es?
Bei der Auswahl der Art des Zahnimplantates unterstützt und berät Sie natürlich Ihr behandelnder Arzt, dennoch bekommen Sie hier einen Überblick darüber, welche Arten von Zahnimplantaten es grundsätzlich gibt.
Grundsätzlich unterschieden wird zwischen Einphasenimplantaten und Zweiphasenimplantaten.
Einphasenimplantate: Diese Art an Implantaten sind lange Schrauben, die in den Kieferknochen versenkt werden. Der obere Teil des Implantates bleibt über der Gaumenlinie frei sichtbar. Nach der Einheilung der Implantate kann der Zahnersatz, die Brücke oder die Krone, einfach ohne weiteren chirurgischen Eingriff aufgeschraubt werden.
Einphasenimplantate können weiter unterschieden werden in subperiostale und transostale Implantate. Subperiostale Implantate werden auf den Kieferknochen aufgelegt. Unter der Gaumenlinie werden Rahmen befestigt, aus denen Stifte herausragen. Ist diese Art an Implantaten eingeheilt, so kann auf die herausragenden Stifte der Zahnersatz aufgeschraubt werden. Transostale Implantate werden durch den Kieferknochen durchgebohrt und mit Hilfe einer Platte befestigt. Auf die Gewinde, die durch den Knochen gebohrt werden, kann nach der Einheilungsdauer der Zahnersatz aufgeschraubt werden. Diese Variante an Zahnimplantaten wird eher selten verwendet und findet nur dann Anwendung, wenn wenig Knochenmasse vorhanden ist, denn der Stift und die zusätzliche Metallplatte bieten viel Halt. Ein bekanntes Verfahren bei Einphasenimplantate ist das Tissue-Level-Implantat. Das Implantat wird nur teilweise im Knochen versenkt und trägt so zur Weichgewebsformung bei.
Zweiphasenimplantate: Zweiphasenimplantate werden auch als endostale Implantate bezeichnet. Bei dieser Art von Implantaten werden zwei chirurgische Eingriffe nötig. Bei dieser Vorgehensweise werden Löcher in den Kieferknochen gebohrt. In diese Löcher werden Schrauben eingesetzt. Der Gaumen über den Löchern wird anschließend wieder zugenäht. Nach ungefähr zwölf Wochen ist die Schraube komplett vom Knochengewebe umschlossen und integriert. Bei einem zweiten Eingriff wird der Gaumen über den Schrauben erneut geöffnet und ein Implantatkopf wird eingesetzt. Auf dem Implantatkopf wird anschließend der Zahnersatz befestigt. Diese Art an Zahnimplantaten wird häufig genutzt. Ein bekanntes Verfahren eines Zweiphasenimplantates ist zum Beispiel das Bone-Level-Implantat. Die Schraube wird komplett im Kieferknochen versenkt und der Gaumen darüber wird vernäht. Diese Methode birgt den Vorteil, dass sich während der Einheilphase keine Bakterien oder Viren in der Wunde festsetzen können, die das Einwachsen hindern.
Sie entscheiden gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt nach den vorliegenden Voraussetzungen und Diagnoseverfahren, welche Art Implantat für Sie infrage kommt.
Welche Größen gibt es bei den Implantaten?
Implantate werden nicht nur nach der Art der Einsetzung unterschieden, sondern auch nach der Größe der Implantate. Dabei gibt es drei unterschiedliche Kategorien, die sich nach dem Durchmesser der Implantate gliedern. Ihr Zahnarzt entscheidet je nachdem wie viel Platz und Knochenmasse vorhanden sind, welche Kategorie an Implantaten benötigt wird. Es gibt Miniimplantate, Standardimplantate und Breitzahnimplantate.
Miniimplantate: Diese Implantate zählen zur kleinsten Kategorie mit einem Durchmesser von 2 bis 3,5 Millimetern. Anwendung finden diese Zahnimplantate dann, wenn wenig Platz und wenig Knochenmasse vorhanden sind, sodass ein Standardimplantat nicht passen würde. Meistens werden diese Art von Zahnimplantaten im vorderen Mundbereich genutzt.
Standardimplantate: Sie haben einen Durchmesser von 3,5 bis 4,2 Millimeter und werden am häufigsten genutzt. Anwendung finden sie vor allem im vorderen Bereich des Kiefers, wenn genügend Platz und Knochengewebe vorhanden ist.
Breitzahnimplantate: In der Regel wird diese Art an Implantaten nur im hinteren Bereich des Kiefers genutzt. Sie besitzen einen Durchmesser von 4,5 bis 6 Millimeter und gehörten damit zu den größten Implantaten.
Die Behandlung Schritt 2 – die Einsetzung der Implantate
Nachdem nun die Diagnostik und die ausführliche Beratung und Besprechung des Therapieplans stattgefunden hat, kommt es zur Einsetzung der Implantate. Eventuell kann es hier noch zu einem Zwischenschritt kommen, gerade dann, wenn bei Ihnen die nötige Knochenmasse aufgebaut werden muss oder wenn der zu ersetzende Zahn zuerst noch gezogen werden muss. Anschließend findet der chirurgische Eingriff zum Einsetzen Ihres Implantates statt. Wie dieser abläuft und wie Ihr Zahnersatz angepasst und eingesetzt wird, erfahren Sie hier!
Was wird bei der vorbereitenden Behandlung für ein Implantat gemacht?
Bei der Diagnostik ermittelt Ihr Zahnarzt, ob eventuell nicht mehr erhaltbare Zähne entfernt werden müssen. Oder gar der Zahn, für der ein Zahnimplantat eingesetzt werden soll, muss noch entfernt werden. Die Zähne werden dann natürlich vor der Einsetzung des Implantats gezogen. Nach der Extraktion der nicht erhaltenswerten Zähne bedarf es einer Ausheilzeit von ca. sechs bis acht Wochen bis Zahnimplantate dann eingesetzt werden können.
Muss bei zu geringer Knochenmasse zunächst eine Transplantation, ein Sinus Lift oder ein Aufbau der Knochen erfolgen, so nimmt dies etwa sechs Monate Heildauer ein. Wie genau der Aufbau der Knochen oder der Sinus Lift stattfinden kann, erfahren Sie ausführlich im nächsten Kapitel.
Nachdem nun der nicht erhaltenswerte Zahn oder Zähne extrahiert und abgeheilt sind oder der Knochen aufgebaut wurde und abgeheilt ist, kann die Implantologie beginnen.
Was passiert bei der Einsetzung der Implantate?
Die Einsetzung Ihrer Zahnimplantate findet meistens ambulant statt. Sie können also ein paar Stunden nach dem chirurgischen Eingriff wieder nach Hause und sich dort ganz entspannt in heimischer und gemütlicher Atmosphäre von der OP erholen. Zahnimplantate und Zahnersatz können äußerst schonend und belastungsarm unter sehr geringer Medikation eingesetzt werden, sodass der Eingriff ambulant stattfinden kann. Sie bekommen für das Einsetzen Ihrer Zahnimplantate meist nur eine örtliche Betäubung. Das reicht vollkommen aus, damit Sie keinerlei Schmerz verspüren. Für die Behandlung von Angstpatienten bieten viele Praxen und Ärzte mittlerweile die Behandlung unter Lachgasbetäubung an. Diese ist sehr gut verträglich und hat weniger Nebenwirkungen als eine Vollnarkose.
Nach der Einsetzung der Zahnimplantate erholen Sie sich noch etwas von der Lokalanästhesie im Ruheraum der Praxis.
Nachdem Sie wieder bei vollem Bewusstsein sind und die Wunde versorgt ist, dürfen Sie nach Hause gehen. Am besten lassen Sie sich nach dem Eingriff abholen und fahren nicht selbst mit dem Auto.
Wie wird der Zahnersatz für das Implantat angepasst?
Nachdem Ihre Zahnimplantate eingesetzt wurden, steht Ihnen die Einheilzeit bevor. Das Implantat muss mit dem Kieferknochen verwachsen. Die Heilungszeit beträgt hier zwischen drei und sechs Monate, je nachdem welche weiteren Eingriffe bei Ihnen stattgefunden haben. Ihre Zahnarztpraxis weist Sie ganz genau darauf hin, welche Heilungsdauer Sie einhalten müssen. Nachdem Sie die Einheilungsdauer überstanden haben, kann der Zahnersatz für Sie angepasst werden. Bei einem Zweiphasenimplantat wird nun die Schraube wieder freigelegt und deren Stabilität im Knochen überprüft. Sitzt das Implantat fest im Knochen, so kann nun ein Zahnfleischformer eingesetzt werden für zwei bis drei Wochen. Ist das Zahnfleisch dann anschließend geformt, kann der Former wieder entnommen werden. Nun wird ein Abdruck Ihres Kiefers gemacht, anhand dessen dann der Zahnersatz hergestellt werden kann. Es folgen sodann die Gerüsteinprobe, die Roheinprobe, die Zahneinprobe und zu guter Letzt die Übergabe Ihres Zahnersatzes. Für die verschiedenen Einproben müssen Sie mit kurzen Terminen rechnen. Nach ca. 12 Tagen verlassen Sie die Praxis mit einem neuen festsitzenden Zahnersatz und einem strahlenden Lächeln.
Viele Patienten fragen beim Vorab-Gespräch, ob sie während der Behandlung und während der Heildauer ohne Zähne herumlaufen müssen. Direkt nach der Einsetzung der Implantate darf die Stelle zum besseren Abheilen tatsächlich nicht belastet werden. Für ca. zehn Tage müssen Sie also damit rechnen, ohne Zähne herumlaufen zu müssen. Anschließend besteht die Möglichkeit, für die Heildauer auf eine Interimsversorgung zurückzugreifen. Es können provisorische Implantate neben die eigentlichen Implantate gesetzt werden, sodass die Lücken mit einer herausnehmbaren Prothese geschlossen werden können. Auch für den vorderen Zahnbereich besteht die Möglichkeit eines Provisoriums. Diese heißt Sunflex-Prothese oder Marylandbrücke. Welche Übergangslösung für Sie infrage kommt nach Ihrem Eingriff, dazu befragen Sie am besten Ihren behandelnden Zahnarzt.
Die Behandlung Schritt 3 – Nachsorge ist das A und O
Direkt nach dem Eingriff müssen Sie bereits erste Nachsorgemaßnahmen treffen. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff müssen Sie darauf achten, dass die Wunde sauber bleicht. Eine ausgedehnte Mundhygiene ist dabei essentiell. Zudem kann es sein, dass Sie nach der OP Antibiotika einnehmen müssen und antientzündliche Schmerzmittel. Ihr Zahnarzt wird Ihnen zudem ein antibakterielles Mundwasser empfehlen, mit dem Sie regelmäßig gurgeln können, um potentiell gefährdende Keime im Mundraum abzutöten. Sie selbst können auch zu einer besseren Wundheilung beitragen, indem Sie nicht rauchen und auf alles verzichten, was die Wundheilung stört.
Sind die Wundheilungsphase und der Einsatz des Zahnersatz abgeschlossen, so gehen Sie bitte weiter regelmäßig in einem Rhythmus von mindestens einmal pro Jahr zur Kontroll- und Vorsorgeuntersuchung zu Ihrem Zahnarzt. Dieser kann immer überprüfen, wie fest Ihre Implantate sitzen und wie das Knochengewebe und Zahnfleisch um die Implantate herum aussieht. Liegt etwas im Argen, so kann Ihr Arzt schnellstmöglich Gegenmaßnahmen einleiten, um die Lockerung oder gar den Verlust Ihres Implantates zu verhindern.
Reinigen Sie bitte auch Zuhause regelmäßig Ihren von Implantaten getragenen Zahnersatz. Reinigen Sie Ihre Zähne entweder mit einer Handzahnbürste oder mit einer elektrischen Zahnbürste. Auch Mundduschen können Sie mit Zahnimplantaten benutzen. Zusätzlich reinigen Sie die Zahnzwischenräume und den Übergang zwischen Zahnersatz und Implantat und Zahnfleisch bitte mit einer speziellen Zahnzwischenraumbürste. Verwenden Sie auch Zahnseide.
Knochenaufbau der Kieferknochen für Implantate
Damit die Implantologie auch erfolgreich ist, muss für das Setzen der Implantate genug Knochenmasse vorhanden sein. Bei vielen Patienten, gerade auch bei älteren Patienten, verhält es sich oftmals so, dass der Kiefer schwach in der Struktur und der Masse ist. Um überhaupt ein Implantat unterbringen zu können, muss zuerst ein Knochenaufbau erfolgen. Es gibt mittlerweile durchaus Möglichkeiten, mehr Knochenaufbau im Kiefer zu fördern. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten den Knochenaufbau zu fördern.
Was passiert beim Knochenaufbau für Implantate?
Fehlt nur wenig Knochen, um ein Implantat in den Kiefer zu setzten, so kann künstlicher Knochen hinzugefügt werden. Damit das Implantat komplett im Kiefer versenkt werden kann, wird etwas Knochenmasse aufgeschichtet. Künstlicher Knochen wird aus Rind gewonnen und heißt Bio-Oss.
Bei einer neuen und sehr vielversprechenden Methode können bereits gezogene Zähne des Patienten zu Pulver vermahlen und mit einem Spezialmittel gelöst als Knochenersatz verwendet werden. Die Akzeptanz dieses Mittels liegt dabei bei 100%, da es aus dem eigenen Körper stammt.
Was geschieht bei einer Knochentransplantation für Implantate?
Ist nur noch sehr wenig eigener Knochen im Kiefer vorhanden, so kann auf eine Knochentransplantation zurückgegriffen werden. Dieser Eingriff ist äußerst invasiv und wird nur in Spezialkliniken durchgeführt. Bei der Knochentransplantation wird aus dem Beckenknochen Knochen entnommen und im Kiefer eingesetzt. Nach ca. neun Monaten Heildauer kann dann ein Zahnimplantat eingesetzt werden.
Was ist ein Sinus Lift?
Bei einem Sinus Lift wird die Kieferhöhle im Oberkiefer angehoben. Knochen im Oberkiefer zu befestigen, ist ein größeres Problem, da die Erdanziehungskraft gegen den Chirurgen arbeitet. Das Knochenersatzmaterial muss daher zunächst mit einer Titanmembran und Nieten befestigt werden. Die Einheildauer dafür beträgt ungefähr sechs Monate. Anschließend kann ein Zahnimplantat in die neue Kiefermasse gesetzt werden.
Wissenswertes zum kieferchirurgischen Eingriff bei Zahnimplantaten
Seien Sie sich darüber bewusst, dass die Implantologie trotz der enormen Vorteile immer auch Risiken birgt, da jedes Implantat mit mindestens einem chirurgischen Eingriff verbunden ist. Auch nach dem Eingriff kommt etwas mehr Arbeit bei einer Implantation auf Sie zu als mit Ihren eigenen Zähnen.
Welche Schmerzen habe ich bei der Implantation?
Die häufigste Frage, die Patienten stellen, wenn es um Implantologie geht, ist diese: „Tut der Einsatz von Zahnimplantaten weh?“ Es ist ein chirurgischer, invasiver Eingriff in den Kieferknochen, bei dem vielleicht auch ein Knochenaufbau vorausging. Die Schmerzen während des Eingriffs halten sich stark in Grenzen, da die OP unter einer lokalen, äußerst gut wirkenden und gut verträglichen Anästhesie erfolgt. Im Nachgang kann es allerdings zu Schmerzen an der Wunde oder im Knochen sowie Schwellungen und Blutergüssen kommen. Individuelle äußere Einflüsse können die Wundheilung unter Umständen auch verlangsamen oder es kann potentiell zu Entzündungen durch Viren oder Bakterien kommen. Das sind die möglichen Nebenwirkungen und Schmerzen, mit denen Sie eventuell rechnen müssen. Natürlich gibt es spezielle Vorkehrungen und Prophylaxen, die Sie im Vorfeld treffen können, um die Risiken zu minimieren.
Was muss ich nach der Implantation beachten?
Wenn Sie nach der Implantation wieder zu Hause sind, kühlen Sie von außen die Stelle im Kiefer. Durch das Kühlen können Sie entzündlichen Prozessen und Schwellungen vorbeugen. Die ersten Tage nach der OP sollten Sie, wenn möglich, im Sitzen oder in erhöhter Schlafposition verbringen. Die Blut- und Lymphzirkulation wird dadurch angeregt. Zudem sollten Sie nicht auf der Seite des Eingriffes schlafen. Bis die Fäden nach der Einsetzung des Implantates gezogen werden, sollten Sie auf Schonkost setzen, um wenig kauen zu müssen. Vermeiden Sie das Kauen auf der Seite der Implantation bitte vollständig. Putzen Sie bitte am Abend des Eingriffes Ihre Zähne schonend mit einer Handzahnbürste. Lassen Sie die frisch operierte Stelle außen vor, um keine Reizungen zu verursachen. Sobald die Betäubung nachlässt und Sie Schmerzen im Kiefer oder an der Wunde verspüren, können Sie diese mit den haushaltsüblichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Paracetamol lindern.
Ca. sieben bis vierzehn Tage nach der OP können Sie die Fäden ziehen lassen. Eventuell wurden bei Ihnen auch Fäden zum Vernähen der Wunde eingesetzt, die sich von selbst auflösen.
Welche Kosten entstehen für Zahnimplantate?
Je nach Behandlungsplan, genutzter Materialien und Implantaten, sowie Technologien und Methoden können ganz variable Kosten auf Sie zukommen.
Normalerweise erhalten Sie von Ihrem behandelnden Zahnarzt nach dem ersten Beratungsgespräch und der Diagnostik eine detaillierte Übersicht über alle anfallenden Kosten. Diese Aufstellung der Kosten können Sie an Ihre Krankenkasse weiterreichen zur Kostenklärung. Eventuell haben Sie zusätzliche Maßnahmen über eine private Zahnersatzversicherung getroffen. In diesem Falle reichen Sie die Aufstellung der Kosten an Ihre Versicherung weiter.
Welche Kosten tragen gesetzlich Versicherte für Zahnimplantate?
Nachdem Sie die Übersicht der Kosten von Ihrer Praxis erhalten haben, reichen Sie diese bei Ihrer Krankenversicherung ein. Ihre Krankenkasse ermittelt nun, welchen Zuschuss Sie für den Zahnersatz erhalten können. Die Diagnostik im Vorfeld sowie der chirurgische Eingriff selbst übernimmt die Krankenkasse nicht, da dies keine Kassenleistung ist.
Ein Beispiel aus der Praxis: Im Durchschnitt tragen die Patienten bei einer implantatgestützen Krone die Kosten von ca. 1600 bis 2800 Euro selbst, je nachdem welche Systeme und Materialien verwendet werden.
Welche Kosten fallen für privat Versicherte bei Implantaten an?
Auch privat Versicherte reichen die Aufstellung der Kosten an Ihre Krankenkasse weiter. Je nachdem welche Konditionen vertraglich festgehalten wurden, können die Kosten hier sehr stark variieren.
Praktische Tipps für die Zeit nach der Implantation
Mit diesen Tipps für die Zeit direkt nach der Einsetzung des Implantates können Sie Schmerzen vorbeugen und zu einer raschen Wundheilung beitragen.
Auf was muss ich nach der OP verzichten?
Vermeiden Sie die ersten Tage nach dem Eingriff kohlesäurehaltige Getränke. Die Kohlensäure könnte die Wunde reizen. Verzichten Sie für eine bessere Wundheilung ebenfalls auf Nikotin und Alkohol. Zudem vermindern Sie so die Gefahr einer Blutung. Auf koffeinhaltige Getränke wie zum Beispiel Kaffee, Cola oder schwarzer Tee sollten Sie ebenfalls verzichten. Auf Ihre morgendliche Tasse Kaffee müssen Sie dennoch nicht verzichten, greifen Sie einfach auf koffeinfreien Kaffee zurück. In den ersten Tagen nach der OP sollten Sie Nahrung zu sich nehmen, die Sie wenig kauen müssen, um die Wunde zu schonen.
Was kann ich für eine gute Wundheilung tun?
Kühlen Sie die Wunde von außen. Legen Sie eine kühle Kompresse auf die Wange über der OP-Wunde. Das beugt schmerzenden Schwellungen vor. Die Enzyme der Ananas, Bromelaine genannt, helfen dabei bereits entstandene Schwellungen schnell abzubauen. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten.
Tipp: Frieren Sie an einem Tag vor dem Eingriff Kamillentee oder Salbeitee in einem Eiswürfelbehälter ein. Lutschen Sie die Eiswürfel bei Wundschmerz. Kamillen- und Salbeitee hat dabei zusätzlich zum kühlenden Effekt auch noch eine antiseptische Wirkung.
Lagern Sie beim Schlafen in den ersten Tagen nach der OP den Oberkörper hoch. Damit sorgen Sie für eine gute Lymphzirkulation.
Benutzen Sie beim Säubern Ihrer Zähne eine Zahnbürste für Babys und Kleinkinder. Die Borsten sind hier besonders weich und reizen so die OP-Wunde nur wenig, falls Sie diese aus Versehen doch berühren.
Zahnersatz von Frau Dr. Haller-Waschak – vertrauen Sie der Fachärztin aus Wien bei Implantaten!
Ein Zahn bereitet spätestens dann Sorgen, wenn er nicht mehr zu erhalten ist. Doch auch dann bieten wir in der Ordination von Frau Dr. Haller-Waschak Abhilfe, um schnellstmöglich wieder ein sorgenfreies und herzergreifendes Lachen zu ermöglichen. Auf dem Gebiet der Implantologie sind wir Spezialisten. Dank unseres internen Zahnlabors können wir unseren Patienten beste Ergebnisse schnellstmöglich liefern.
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